Stellen Sie sich vor, Vaihingens Kernstadt floriert und die Teilorte leben auf – dank geringerem Leerstand und mehr Einzelhandel in den Ortskernen. Aber wie kriegen wir das hin? Unsere Antwort: Den Vaihinger Donut in einen Krapfen umwandeln.

Die Mitte unserer Kernstadt und jedes einzelnen Teilortes muss durch politische Maßnahmen gestärkt werden und mehr in den Fokus rücken – das ist das Anliegen der BbV, auch künftig im Gemeinderat. Das heißt, wir erwarten von Stadt und den Fraktionen im Gemeinderat, die Mittel des Grundgesetzes und Baugesetzbuches zu nutzen: Baulücken zu schließen und einer geordneten Bebauung zuzuführen, Substanzverfall, Leerstand und Ausverkauf zu verhindern, bevor weitere Wohn- und Gewerbegebiete im großen Stil ausgewiesen werden.

“Besser bauen in der Mitte”
Am 12. Februar hat die Bundesstiftung Baukultur ein kostenloses Handbuch „Besser Bauen in der Mitte“ herausgegeben. In der Pressemitteilung heißt es, dass das Handbuch als Ratgeber und Inspirationsquelle über planerische Strategien und Instrumente, mit denen der eigene Ort für Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit attraktiver wird, informiert. Es richtet sich an kommunale Entscheider, Initiativen und Bauherren aus Klein- und Mittelstädten sowie aus den ländlichen Räumen und kann über die Website der Stiftung bestellt werden. Auch interessierte BürgerInnen sind herzlich eingeladen, sich das lesenswerte Handbuch anzuschauen. Das Handbuch als PDF zum Download sowie ein Bestellformular für gedruckte Exemplare finden Sie unter: www.bundesstiftung-baukultur.de/besser-bauen-handbuch

Den Ortskern im Blick
Wir als BbV stimmen der Aussage der Bundesstiftung voll und ganz zu: “In Deutschland wird häufig an den falschen Stellen gebaut. Auf der „grünen Wiese“ entstehen mit guter Absicht, doch oft ohne wirklichen Bedarf, neue Einfamilienhäuser und Gewerbegebiete”. Wir, die BbV, sehen es an unserer Kernstadt: Leerstände, verfallene Häuser und viel Autoverkehr. Auch in den Teilorten sieht es nicht anders aus. Das Leben ist aus den Ortskernen verschwunden und Leerstand breitet sich aus. Die Zahlen sind erschreckend, die die Bundesstiftung in ihrer Pressemitteilung nennt: Durch immer neue Baugebiete und Verkehrsräume wird hierzulande jeden Tag die Fläche von 92 Fußballfeldern „verbraucht“. „Es fehlt immer noch an einem Problembewusstsein zum Flächenverbrauch“, meint Reiner Nagel, Vorstand der Bundesstiftung Baukultur in der Veröffentlichung vom 12. Februar. „Durch neue Baugebiete gehen Kulturlandschaften ebenso verloren wie intakte Ortsbilder und nicht zuletzt Heimat.“ Ein Großteil des Flächenverbrauchs geschehe außerhalb der großen Metropolen. Eine gute Innenentwicklung sei daher insbesondere in kleineren Kommunen nötig. „Die Attraktivität und Einzigartigkeit eines Ortes entscheidet schließlich auch darüber, ob man wegzieht, bleibt oder sich im Bestand neu engagiert“, so Nagel.


(c) Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann+Schwantes.

(c) Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann+Schwantes.

(c) Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann+Schwantes.

Den Weg für Kommunen zur lebendigen, flächenschonenden Gemeinde skizziert das Handbuch in sechs einfachen Schritten. Praxisnahe Instrumente wie ein Flächenkataster oder eine Bodenvorratspolitik werden vorgestellt, erklärt und helfen Akteuren bei der Innenentwicklung.  Im Mittelpunkt des Handbuchs stehen 25 Beispielprojekte aus ganz Deutschland, die durch kreative, manchmal überraschende Lösungen zeigen, wie Innenentwicklung auch in kleineren Orten gelingen kann.


(c) Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann+Schwantes.

(c) Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann+Schwantes.

(c) Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann+Schwantes.