Wir haben im August drei Anträge an die Stadtverwaltung und die Fraktionen versendet. Und darum geht es: Beim geplanten Wohn- und Geschäftsgebiet zwischen Graben- und Friedrichstraße in der Vaihinger Innenstadt sollen Stadtverwaltung und Gemeinderat städtebaulich proaktiv sein. Außerdem beantragt die BbV, dass das Baugebiet Kleinglattbach Süd II vorgezogen und Wolfsberg IV, Nähe Globus, nicht weiter verfolgt wird. In Zeiten von Fridays for Future soll Vaihingen zum Klimaschutz beitragen, heißt es im dritten Antrag. Die Anträge muss der Gemeinderat binnen zwei Monaten öffentlich diskutieren. 

Wir beantragen, für das Gebiet zwischen Graben- und Friedrichstraße (“Engel-Gelände”) eine rechtsverbindliche Festlegung der Nutzung hinsichtlich  Art und Ausmaß der baulichen Nutzung. Der Gemeinderat soll einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan nach § 2 BauGB fassen. Die dortige Bebauung soll nämlich nicht vom Investor, sondern von Stadtverwaltung und Gemeinderat vorgegeben werden. Die BbV begründet ihren Antrag damit, dass das beschriebene Quartier für die weitere städtebauliche und soziale Entwicklung der Innenstadt von großer Bedeutung ist. Hier wird seit langer Zeit erstmals eine qualitätsvolle funktionale und architektonische Erweiterung der Altstadt möglich. Das Gelände eignet sich für die Ansiedlung von zentrumsnahen Einzelhandelsflächen, innovativen Wohnformen und sozialen Einrichtungen für die Bevölkerung.

Das eine tun, das andere lassen

Ein weiterer Antrag der BbV lautet, dass das Baugebiet „Wolfsberg IV“ nicht weiter verfolgt und stattdessen das Baugebiet “Kleinglattbach-Süd II“ und damit die Initiative zum Projekt „ReserVoir“ im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) in der Region Stuttgart vorbehaltlos unterstützt wird. Die Begründung: Das Baugebiet „Kleinglattbach-Süd II“ und das Projekt „ReserVoir“ bieten hinsichtlich der Erschließung und der verkehrlichen Anbindung durch die Nähe zur Landesstraße und zum Bahnhof Vaihingen sowie durch die wesentlich einfacheren Eigentumsverhältnisse im Gebiet, erhebliche Vorteile gegenüber „Wolfsberg IV“. Die weitere Planung und zeitlichen Umsetzung des Baugebietes wäre demnach einfacher. Angesichts des akuten Wohnraummangels muss dieser Aspekt eine wichtige Rolle in der Entscheidung des Gemeinderates spielen. Zudem bietet sich die einmalige Möglichkeit, mit dem Gebiet „ReserVoir“ Teil der IBA 2027 zu werden. Diese Chance dürfen sich die Stadt Vaihingen an der Enz und deren Bürgerschaft nicht entgehen lassen. 

Auch das Baugebiet “Kleinglattbach Süd II” kann das Image der Stadt Vaihingen enorm aufwerten, ist die BbV überzeugt. Vor einigen Monaten hatten sich Familie Sanders-Groeneveld und Dr. Thomas Dippel mit dem Baugebiet in Kleinglattbach bei der Internationalen Bauausstellung IBA`27 der Region Stuttgart erfolgreich beworben. “Wir wollen nicht auf ein Baugebiet warten, wenn das andere, Kleinglattbach Süd II, bereit steht und auch noch mit der Teilnahme bei der IBA punktet und internationale Strahlkraft haben könnte”, so Stadtrat Andreas Schuller und weiter:  “Auch die Argumente der Skeptiker, beispielsweise der Landwirte, müssen gehört werden, dafür brauchen wir aber eine öffentliche Diskussion im Gemeinderat”.

Klimaschutz geht alle an

Auch in Sachen Klimaschutz will die BbV nicht länger warten: Eine Kommune kann sehr viel dazu beitragen. Die BbV will nicht auf Vorgaben aus Brüssel und Berlin warten, sondern hier vor Ort aktiv sein. Sie beantragt deshalb einen öffentlichen Bericht von der Stadt, was derzeit für den Klimaschutz gemacht wird und welche Maßnahmen geplant sind. Konkret soll laut der BbV die Energieagentur aus Ludwigsburg, kurz LEA, in den Gemeinderat eingeladen werden, um darüber zu informieren, was eine Kommune im Detail machen kann, welche Fördermittel es gibt und ob nicht eine Klimaschutz-Fachkraft innerhalb der Stadtverwaltung sinnvoll wäre.   

Auch die VKZ hat berichtet: https://www.vkz.de/lokales/vaihingen/engel-areal-iba-und-klimaschutz/